top of page

«Wüeschteli» und Kirow machen den Biblocks den Garaus

eakswebsite

Diese Aktion läuft in Zusammenhang mit der Erneuerung der Bahnstrecke Stein am Rhein – Eschenz, die jetzt ab dem 22.2.2025 ausgeführt wird Zuerst die Teilnehmer: «Wüeschteli» , Kirow und Biblocks


Die bestehenden Geleise mit den sogenannten Biblock – Schwellen werden entfernt, der Schotter gereinigt und neue Geleise kommen zum Einbau. Die Biblock – Schwellen, mit je einem Betonschwellenelement unter jeder Schiene die mit einem Profileisen verbunden sind, sind in Frankreich noch sehr verbreitet. Sie werden in der Schweiz aber nur noch wenig verwendet und werden meist durch Monoblock – Schwellen ersetzt. Im Bild sind die Verbindungsprofile im Schotter etwas verborgen.

So, das war’s zum Biblock.


Biblock – Schwelle
Biblock – Schwelle

Jetzt der Kirow. Die Firma Rhomberg/Sersa setzt für diese Erneuerung einen sehr grossen Schienenkran ein. Dieser hat eine Kapazität von 1200 Tonnenmeter . Der Hersteller des Krans ist die Firma Kirow, der Weltmarktführer für Eisenbahnkrane.


Und jetzt noch das «Wüeschteli»

Rhomberg/Sersa setzt für die Baustellenlogistik eine grosse Bi-Mode Lok ein. Es ist eine Alsthom Prima H4 Lokomotive, (Aem 940) die sowohl als Elektrolokomotive mit Stromabnehmer, als auch mit Dieselmotoren funktionieren kann, bei 2000KW Leistung im Fahrleitungsbetrieb, 900 KW im Dieselbetrieb. Sie ist nicht sehr schön und daher der obgenannte Titel. Als weisse Sersa ist sie etwas weniger schlimm als die rotbraune SBB Version, aber immer noch zu schlimm um voll aufs Bild zu dürfen.


Da Schönheit nicht messbar ist - mein Vergleichsvorschlag

Und wie gehen jetzt diese zwei gegen die Schwellen vor? Die SBB macht diese Erneuerung mit Zugriff nur vom Bahntrassee her. Damit wird keine Baupiste oder ähnliches benötigt und die Auswirkungen auf die Bahnumgebung sind so minimiert. Es wird mit einem ganz kleinen Umbauzug gearbeitet. Wir schauen uns hier die 6 Bauetapen an.


1. Baustelleninstallation und Umlademöglichkeit auf Strassentransport.

Hier läuft der Materialaustausch und auch der Rückschub von Altschotter und Verunreinigungen in diesem Falle nach Weiach mit Strassentransport.


2. Bestehende Geleise entfernen

Die Geleise werden in Roste zerschnitten mit einer Länge von ca. 18m. Der Kirow Kran arbeitet auf den Schienen, hebt diese Gleisroste direkt aus dem Schotterbett und bringt sie im «Rückwärtsetrieb» an eine Sammelstelle und verladet sie auf Rs – Wagen zum Rückschub nach einer Oberbauwerkstätte. Dabei lässt er ein Schotterbett ohne Geleise zurück.


Bahnübergang ohne Bahn
Bahnübergang ohne Bahn

Gleisende und Beginn Schottertrassee
Gleisende und Beginn Schottertrassee

3. Schotterumarbeitung und Abtransport

Jetzt gehen wir ans andere Ende der Schotterstrecke und schauen die Schotterumarbeitung an. Ganz vorne ist dieses Baggergerät und dahinter eine Reinigungsmaschine. Beides sind amphibische Geräte mit sowohl Eisenbahnrädern als auch Raupenfahrwerken.

Da wir hier im Gleislosen Bereich sind bewegen sich die Maschinen auf den Raupenfahrwerken. Sie arbeiten im Rückwärtsbetrieb, bewegen sich also von uns weg.


Das Baggergerät gräbt das Schotterbett ca. 40 bis 50cm aus und gibt den Aushub auf die schwarzen Förderbänder. Der Aushub wird in der Reinigungsmaschine (links) mit einem Vibrationssieb getrennt – der gute Schotteranteil wird mit den roten Bändern zum Bagger zurückgebracht und Schmutz und Unterkorn werden im Silo ganz links zur Entsorgung gestapelt.


Der wiederverwendete Schotter kommt zurück mit den roten Bändern und wird durch den roten Trichter vor dem Schaufelrad wieder auf das Trassee gestreut. Diese Einstreuung wird laufend vermessen und korrigiert. Das gereinigte Trassee ist damit fertig vorbereitet, inklusive Kurvenüberhöhung, für die Aufnahme neuer Gleisroste. Das Niveau ist aber etwas tiefer, da das weggeführte Altmaterial jetzt fehlt.

Nach dieser Bagger- Reinigungsgruppe laufen Amphibische Altschottertransportwagen, die den Altschotter von der Reinigungsmaschine übernehmen und zu den Pufferwagen am Gleisende bringen.


Hier ist der Altschotter unterwegs in Richtung Gleisende. Der Wagen läuft auf den Raupenfahrwerken und wird vom Operator, mit der Funksteuerung dirigiert. Mit dem vorkragenden Übergabeband wird der Altschotter in die Pufferwagen umgeladen.


4. Abtransport von Altschotter

Am Gleisende sind Pufferwagen aufgestellt. Alle diese Wagen haben eine eigene Energieversorgung mit Dieselmotor und können mit Fernsteuerung (wie bei einem Baukran) angesteuert werden. Die Operateure, die neben dem Zug stehen geben diese Funkbefehle mit ihren tragbaren Fernsteuerkasten. Die vier Wagen rechts stehen unmittelbar am Gleisende. Es sind Hochbordwagen die ein Förderband als Boden haben. Ein schräggestelltes Förderband an der einen Wagenseite dient als Übergabeband zum nächsten Wagen. Der Altschotter wird ganz rechts in den letzten Wagen gebracht. Dann wird er von Wagen zu Wagen (Richtung links) weitergefördert. Der Schotter wird entweder durch die Wagen hindurchgelassen, oder kann dort auch «angehäuft» werden, je nach aktuellem Weitertransport.


Die zwei Wagen, mit gelbem Untergestell ganz links, sind die Wagen für den Weitertransport des Altschotters. Der gelbe Wagen rechts ist wiederum ein schwerer Hochbordwagen mit einem Boden der als Förderband ausgebildet ist. Er wird beladen indem Material aus den Pufferwagen abgezogen wird. Wenn beladen werden diese zwei gelben Wagen mit der Diesellok zur Abladestelle gefahren.

Dort wird der beladene Wagen mit den gelben Förderbändern auf eine Zwischendeponie oder auf andere Fahrzeuge entladen.

5. Neue Geleise einbauen

Sobald das Trassee gereinigt ist kommt wieder der grosse Kran und holt neue Gleisroste. Diese sind hier nicht mehr mit Betonschwellen versehen sondern es werden, wohl aus Kostengründen, Stahlschwellen eingesetzt.

Ein solches Dreierpaket von Gleisjochen wird hier ans Gleisende gebracht, abgelegt und mit dem schon gelegten Gleisende verlascht. (Bild unten)

Der Kran hebt die zwei restlichen Gleisjoche wieder an und fährt auf das eben abgelegte Gleisstück, um am Ende desselben wiederum ein Joch anzulaschen. Dabei drückt er die Stahlschwellen mit ihren Seitenschaufeln voll in das Schotterbett.


In kurzer Distanz folgt schon der Schotterzug auf dem eben gelegten Gleis und füllt Neuschotter bis auf Schienenoberkante ein. Mit der Krampmaschine werden die Geleise dann auf das Endmass angehoben, verdichtet und auch seitlich justiert.


6. Neue Schienen

Jetzt sind aber erst „Bauschienen“ verwendet. Etwas später werden diese gegen neue Langschienen ausgetauscht. An den Schwellen und deren Lage wird dabei aber nichts mehr geändert.

Bis dahin fahren die Züge durch eine signalisierte Langsamfahrstelle, aber mit Klack – klack, Klack – klack über die vielen Schienenstösse, fast wie in der guten, alten Zeit.

Bevor die Züge wieder fahren, sind noch viele Detailarbeiten zu leisten, z. B. Balisen einbauen, Achszähler montieren und Bahnübergänge mit Strassenfüllstücken versehen.

 
 

Comentarios


bottom of page